Freitag, 26. November 2010

Entdecke Lemuria!

Barbarians of Lemuria ist ein vollständiges Rollenspiel. Das bedeutet, es kommt sowohl mit Regelwerk, als auch mit einer Spielwelt daher.

Diese Spielwelt ist LEMURIA.

Ist Lemuria nicht die Welt der "Thongor"-Romane? Ist BoL ein Thongor-Rollenspiel?

War die alte, kostenlose, englischsprachige Fassung von Barbarians of Lemuria auf 1km1kt.net noch als Rollenspieladaption von Lin Carters "Thongor"-Romanen gedacht, so ist die Spielwelt LEMURIA inzwischen nicht mehr identisch zu Lin Carters 100.000 Jahre vor unserer Zeit angesiedelten, urzeitlich-rauher Welt.

Das LEMURIA von BoL ist nicht einfach nur das Thongor-Lemuria mit "abgefeilten Seriennummern", sondern hat sich über die zurückliegenden Überarbeitungen von Simon Washbourne zu einem Kontinent mit eigenem Charakter entwickelt. (Und Simon ist gerade dabei einen reinen Settingband mit mehr Informationen und mehr Abenteuerideen und ausgearbeiteten Abenteuern zu entwickeln. Mehr dazu hier im Lords of Lemuria Forum.

Eine Welt der "zukünftigen Urzeit" und einer "urzeitlichen Zukunft"

Das LEMURIA von BoL findet in der weit, weit entfernten Zukunft unserer Erde statt. Etwa 500.000 Jahre in der Zukunft erleben dort die Helden, die Spielercharaktere, ihre legendären Abenteuer. Doch ist diese Welt mit der unsrigen kaum zu vergleichen.

Flora und Fauna sind deutlich anders, urzeitlicher und gleichzeitig fremdartiger (wie in "Aliens" oder "Mutationen" oder "Monstern") als man sie in bodenständigeren, irdischen Fantasy-Welten findet. Vor allem fehlen die so vertrauten Nutztiere aus klassischen "mittelalterlichen" Fantasy-Welten. Keine Pferde! Der lemurische Held reitet auf Kroarks (Reitechsen) und Sandläufern (riesigen Laufvögeln). Keine Riesenratten (klassisches Fantasy-Gezücht ungezählter Kerkerverliese), sondern giftige, gemeine Uzegs mit grün leuchtenden Augen! Und überall auf der Welt lauern die Riesenechsen, "Seeschlangen", "Drachen", und anderes Reptiliengezücht aus den Überbleibseln der perversen Experimente der selbst schon reptilienhaften Zaubererkönige.

Manch einer, der lieber vertraute Nutztiere um sich und seinen Charakter wissen mag, wird bei dieser geballten Fremdartigkeit seinen Pferden, Hunden, Katzen, Mäusen nachtrauern. Viele Sword&Sorcery-Romane spielen ja auch in deutlich vertrauter wirkenden, irdisch anmutenden Welten. Doch ist gerade diese seltsame, neuartige Flora und Fauna etwas, das man als neuer BoL-Spieler entdecken kann. Man lernt so im Spiel eine neue, fremdartige Welt kennen, statt überall auf den altvertrauten "Streichelzoo" gängigerer, unspektakulärerer Fantasy-Rollenspiele zu treffen.

Ist die Natur schon eine markante Mischung aus urzeitlich-alten, wie unirdisch-neuen, ja geradezu verboten-mutierten Wesen, so findet sich auch in der Gesellschaft LEMURIAS eine sehr markante Mischung aus typischen Sword&Sorcery-Charakteren, die aber auch den einen oder anderen "deplazierten" Charaktertypus aufweisen, wie die Krieger der Luftgarde Satarlas, die mit den Schwebeschiffen der Luftflotte ein wenig Sword&Planet-Feeling im Baarsoom-Stil aufkommen lassen. Oder die Alchemisten, welche die seltsamsten mechanisch-magischen Gerätschaften konstruieren können, wie man sie teils als der klassischen Antike mit den dortigen begnadeten Baumeistern und Schmieden zugehörig erkennen könnte, teils aber auch als viel zu moderne, technologisch-magische Konstrukte einer vergessenen High-Tech-Zivilisation identifizieren kann. Es gibt Priester, deren Gebete von Gottheiten unterschiedlichster Ausprägung gehört werden, und es gibt Zauberer, deren düstere Rituale mit Kräften hantieren, die kaum der Zauberer selbst auch nur ansatzweise verstehen kann. Und es gibt Männer und Frauen voller Lebenslust und Tatendrang, die sich in gefährlichen Abenteuern ihren Ruhm in den Liedern der Barden und ihre Unsterblichkeit in ihren der Nachwelt überlieferten Sagas verdienen.

Mit dem Verlagern in die Zukunft unserer Erde wurde LEMURIA erst so richtig interessant. Nicht uraltes Zeug aus "Atlantis" gilt es zu entdecken, sondern man kann uralte Artefakte einer für uns eher als Science-Fiction zu verstehenden, aber schon lange, lange Zeit untergegangenen Zivilisation entdecken.

Wohin ist diese High-Tech-Menschheit verschwunden?

Woher kamen die Zaubererkönige?

Waren die Götter Astronauten?

Alle diese Fragen werden absichtsvoll NICHT beantwortet. Das LEMURIA von BoL ist ein Kontinent mit fast noch mehr Geheimnissen als Thongors Lemuria es je gewesen ist. Und diese Geheimnisse, das Unbekannte, das Fremdartige sind es, die im Spiel LEMURIA zu entdecken zu solch einem Abenteuer machen.

LEMURIA - Land der Abenteuer

Obschon nur ein Kontinent der zukünftigen Welt in einer halben Millionen Jahren im BoL-Setting vorgestellt wird, so ist dieser Kontinent RIESIG.

Größenvergleich Europa-LEMURIA
Wenn man allein mal die räumliche Ausdehnung LEMURIAS mit der unseres bekannten Europas vergleicht, dann sieht man, wie groß LEMURIA wirklich ist. (Ich habe mir einen abgebrochen den Maßstab der Karten korrekt hinzubekommen.)

LEMURIA ist sehr weitläufig. Zwischen den im BoL-Buch aufgeführten großen, mächtigen Stadtstaaten ist noch jede Menge Platz für menschenfeindliche  Wildnis, blutrünstige Kreaturen, nicht minder blutrünstige nicht-menschliche Völker und mindestens ebenso blutrünstige Menschenvölker.
LEMURIA in seiner ganzen Pracht und Glorie

Die ausgedehnten Waldgebiete, eher dampfende Dschungel, denen der Begriff "Grüne Hölle" nicht zu Unrecht verpaßt wurde, sind zu Fuß und erst recht zu Kroark kaum zu durchdringen. Damit sind sie auch die Bewahrer uralter Geheimnisse, verschollener Tempelanlagen unausprechlicher Kulte, versunkener Städte noch vor den Kriegen gegen die Zaubererkönige bereits vergessener Völker angefüllt mit Schätzen, die - ungeplündert - nur auf die mutigen Helden warten, die stark genug sind, zu ihnen vorzudringen.

Abenteuer in Lemuria heißt auch immer Reiseabenteuer. Die Helden sind ständig in Bewegung, sie entdecken, erlaufen, erfahren, ersegeln dieses Land der Gefahren, der Schätze und der Legenden auf die harte Tour. Das ist sehr typisch für Sword&Sorcery-Fantasy. Die Helden mögen zwar wie Fafhrd und der Grey Mouser einen festen Stützpunkt in einer Metropole haben, doch kommen sie schier überall auf der Welt herum. Sie leben sozusagen ein "Fantasy-Road-Movie"-Leben.

LEMURIA wird weit weniger als manche anderen, typisch auf "tolkien-artige" Fantasy bezogene Rollenspiele von "unmotiviertem Kerkerkriechen und Verliesvermessen" geprägt. Hier ist schon der Weg zum Grabmal eines für seinen Verrat an seinem Herrscher mit einem ewigen Fluch des Unlebens belegten Hohepriester ein Abenteuer würdig der Gesänge eines Barden und der in Blut geschriebenen Seiten der Blutroten Edda!

Sword&Sorcery ist das Teil-Genre der Fantasy, welches von BoL ideal unterstützt wird. Und LEMURIA ist eine typische Sword&Sorcery-Welt.

Was eine typische Sword&Sorcery-Welt ausmacht und warum und wie BoL gerade dieses Genre so gut unterstützt, davon werde ich ein anderes Mal berichten ...



Frank "Freßt PARSUULISCHES FEUER!" Falkenberg
(aka Zornhau, heute mal in Vertretung von Krongar)

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